Kirche Region
Neustadt an der Orla & Pillingsdorf 

Dorfkirche Burkersdorf

Schon von außen erkennen wir die noch weitgehend ursprüngliche Anlage des kleinen Gotteshauses als einer Chorturmkirche. Der Turm, in seinem Obergeschoss in Fachwerk ausgeführt, trägt ein Satteldach, was in unserer Gegend ungewöhnlich ist. Die Eingangstür liegt an der Südseite. Das Türgewände ist noch rein romanisch; das Türblatt ist mit eisernen Beschlägen, vielleicht aus frühgotischer Zeit, geschmückt. 1798 steht auf der Wetterfahne, damit wird eine größere Überholung der Innenausstattung benannt. Vielleicht sind erst damals die Fenster in der heutigen Form eingebrochen worden. 1828 wurde die Kanzel neu eingebaut. Aber die wirklich prägende Neuausstattung geschah 1910-11 durch den Maler Fritz Bethge aus Meerane. Dabei erhielt die Empore ihre Bemalung mit Bildern zum Leben Jesu. Sie sind als Triptychen angelegt (rechts am Triumphbogen beginnend): Der Einzug in Jerusalem (mit dem Hohen Rat und dem Beschluss "er muss sterben"), Jesus in Gethsemane (mit Judaskuss und Gefangennahme), Jesus vor Kaiphas (mit der Verleugnung und dem weinenden Petrus), die Kreuztragung (mit Händewaschung des Pilatus und Verspottung des Herrn), die Kreuzigung (mit der Geißelung und dem Würfeln um die Kleider), der Gang nach Emmaus (mit Maria Magdalena und dem ungläubigen Thomas) sowie das Pfingstfest (mit der Heilung an der Schönen Pforte und der Bekehrung des Saulus zum Paulus). Darüber die Decke mit Kassetten und Blüten, unter ihr ein umlaufender Fries mit den Seligpreisungen. Die bereits erwähnte Kanzel wird ergänzt durch eine zierliche Holztaufe in Balusterform mit schönen Voluten. In der Konche befindet sich ein altes Sakramentshäuschen, dessen Eisentür wohl auch 1911 erneuert wurde. Ihm gegenüber steht der alte Pfarrsitz. Zwei Holzepitaphe für Kinder hängen an der Westwand. Anstelle einer Orgel dient ein Harmonium der Begleitung des Gemeindegesangs. Im Turm hängen zwei Stahlglocken, die kleinere 1920 (in Apolda-Bockenem), die größere 1962 gegossen. Auf dem Dachboden steht eine alte Büste der Zeit nach 1933.